Schönmünzach

Im Jahr 1733 wurde an der Mündung der Schönmünz in die Murg eine Glashütte gebaut und damit der Grund für eine größere Ansiedlung „Glashütte“ gelegt. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Name des Flusses „Schönmenznach“ auf die Siedlung übertragen. Die Entwicklung der Glashütte stand unter keinem guten Stern. Schon 1735 zerstörte ein Brand die Glashütte und anschließend baute man sie wieder auf. Anfänglich stellte man Trinkgläser und Karaffen in der Glasfabrik her, ab 1843 erfolgte die Herstellung von Flachglas. Häufiger Besitzerwechsel deuten auf die geringe Rentabilität der Glashütte hin. 1902 wurde die Produktion wegen der hohen Transportkosten und der schlechten verkehrstechnischen Anbindung eingestellt.

Durch die Ansiedlung von Glasmachern und Tagelöhner des Holzgewerbes stieg die Bevölkerung an.  Im frühen 19. Jahrhundert entstanden mehrere Gasthäuser, unter anderem der Gasthof „Glashütte“. 1834 wurde die Postkutschenlinie von Baden-Baden durch das Murgtal nach Bad Rippoldsau eröffnet. Durch den Postkutschenbetrieb und die Nähe zur badischen Grenze war es notwendig, in Schönmünzach eine Übernachtungsmöglichkeit anzubieten. Im Gasthof Post, der früheren Glashütte, wurde dies ermöglicht und dies war um 1850 der Beginn des Tourismus in Schönmünzach. Die Postkutschenlinie stellte man 1919 ein. Gegen Ende des 19. Jh. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden weitere Gasthäuser gebaut und damit die wirtschaftliche Entwicklung vorangetrieben. Der Bau des Kurgartens (1930), des Kurhauses (1935) und des Schwimmbades (1938) förderten den Tourismus. Nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs erholte sich der Ort sehr schnell und im Jahre 1953 wurde ihm das Prädikat „Kneippkurort“ zuerkannt. Medizinische Behandlungen und Therapien steigerten das touristische Angebot in Schönmünzach.

Auch viele katholische Beschäftigte zogen nach Schönmünzach und in die nähere Umgebung. Für diese Personen errichtete man 1869 in Schönmünzach eine katholische Kapelle. Diese wurde 1967 wieder abgerissen und am Anfang des Schönmünztales auf der Landesgrenze die Kirche St. Johannes Evangelist mit Kindergarten gebaut.

Bis 2017 bot die evangelische Kirche jeden Sonntag einen Gottesdienst im Kurhaus an.